Im Jahr 1213 verkaufte der Bischof von Como, der Herr von Vallugano, seine Besitztümer in Ciona und den früher „Bellenio“ genannten Berg an das Kapitel von San Lorenzo. Schon in jener Zeit befand sich auf dem Gipfel eine kleine Kapelle, die dem Heiligen Salvatore gewidmet war (daher der Name). Bald darauf erweiterten die Domherren von S. Lorenzo die Kapelle zu einer kleinen Kirche.
Aus dem Jahr 1414 stammt die erste einfache Darstellung der Kirche auf einem Pergament, das in den Archiven der Gemeinde Carona aufbewahrt wird: „Ein weisser Berg vor einem blauen, beschatteten Hintergrund. Auf dem Gipfel die Kirche S. Salvatore mit Glockenturm“. Anlässlich des Auferstehungsfests im Jahr 1680 schenkte das Kapitel von San Lorenzo die Kirche und den Gipfel der Erzbruderschaft des Guten Todes und Gebets.
23 Jahre später, im Jahr 1703, beschloss die Erzbruderschaft den Abriss der einfachen Kirche und die Errichtung eines neuen Gebäudes. Im darauf folgenden Jahr wurde der Grundstein gelegt, und 1718 wurden die Arbeiten abgeschlossen. Im Jahr 1722 wurde das weiter unten liegende Gebäude fertiggestellt, das als Wohnhaus diente und über einen Keller verfügte und damals als “Osteria-Ospizio” bezeichnet wurde.
Die Geschichte in den letzten 200 Jahren gibt beredtes Zeugnis von den vielen Aktivitäten der Bruderschaft und der Geschäftsleitung der Seilbahn, die Eigentümer bzw. verantwortlich waren für diesen Ort. Dazu gehören beispielsweise die Inbetriebnahme der Seilbahn am 26. März 1890, die Eröffnung des Blitzforschungszentrums im Jahr 1943 und die Aufstellung des Fernsehund Radiomasts der PTT im Jahr 1969. Und nicht zu vergessen das Museum San Salvatore, ein äusserst interessantes Unterfangen der beiden Institutionen aus dem Jahr 1999.
Neben der Verwirklichung dieser bedeutenden Bauwerke ist es der Bruderschaft gelungen, die Ausstattung der Kirche auf dem Gipfel im Laufe der Jahre immer weiter zu verbessern und zu verschönern. Die Errichtung des grossen Eisenkreuzes im Jahr 1900 unterstrich deren besonderen Wert für die gesamte Glaubensgemeinschaft der Region Lugano, deshalb wird die geschichtliche Bedeutung dieses Berges von der Geschäftsleitung der Seilbahn und der Bruderschaft des guten Todes fortgeführt und gepflegt.
In den alten Räumen des Museo San Salvatore wird ein ganz besonderes, vielen unbekanntes Kapitel der Kirchengeschichte des Tessin und insbesondere des Luganer Gebiets vorgestellt.
Die 1513 als Gebetsorden erbaute Schule Santa Marta trägt heute den Namen der Erzbruderschaft vom guten Tod und Gebet.
Die Kleidung der Mitglieder der Bruderschaft war aus derbem, weissem Tuch gefertigt, mit einer Kordel gebunden und mit Kapuze, die das Gesicht bis auf zwei Aussparungen für die Augen vollständig verhüllte. Getragen wurde sie, wenn ein zum Tode Verurteilter zur Richtstätte geführt wurde sowie bei feierlichen Prozessionen in der Region um Lugano. Die Aktivitäten im Laufe des Jahrhunderts waren vielfältig und eindrucksvoll. Sie gründeten nicht nur auf dem Glauben sondern auf edlen humanitären Zielen, die jede Art von Hilfe für die Linderung körperlicher oder spiritueller Leiden umfassten. Ein besonderer, eng mit der Gründung verknüpfter Aspekt, muss als grundlegend betont werden: das Begleiten von zum Tode Verurteilten zur Richtstätte.
Die letzte Handlung nach drei Tagen, an denen die Mitglieder der Bruderschaft der Heiligen Marta die Hinzurichtenden unterstützt und ihnen beigestanden haben. Nach der Hinrichtung, die entweder durch Erhängen, Ertränken oder Abtrennen des Kopfes erfolgte, wurde das Erscheinungsbild des Hingerichteten von den Mitgliedern der Bruderschaft in Wahrnehmung ihrer religiösen Funktion wieder hergestellt und der Tote beigesetzt.
Die intensive Aktivität der Erzbruderschaft ist über Jahrhunderte hinweg bis auf den heutigen Tag in den Archiven der Bruderschaft historisch dokumentiert.
Ansässig war sie, bis zu deren Abbruch im Jahr 1914, in der Kirche Santa Marta des damaligen Hospizes und anschliessend in der heutigen Kirche des Heiligen Antonius (Sant’Antonio) in Lugano. Das Stiftskapitel San Lorenzo wich am 10. Juli 1680 der Kirche der Erzbruderschaft auf dem San Salvatore, die dessen gegenwärtiger Eigentümer ist.
Im wunderschönen Oratorium wird jährlich das Auferstehungsfest begangen, zu dem sich zahlreiche Mitglieder der Bruderschaft und Gläubige aus dem gesamten Luganer Umland einfinden. Darüber hinaus ist die Bruderschaft Eigentümer der Liegenschaften des heutigen Museums, bezeichnet als „Ospizio Vecchio“ (Altes Hospiz), das ursprünglich Armen und Wandersleuten Obdach bot und der Bruderschaft als Ort innerer Einkehr diente.
Die Gegenstände, die im Laufe der Jahrhunderte zusammengetragen wurden sind zahlreich, edel und von hohem Wert. Sie bezeigen die lange Aktivität der Erzbruderschaft im Dienste des Glaubens und der Menschen.
Im kleinen Museum wird ein Teil dieser Schätze zur Unterstreichung und Weitergabe dieser verdienstvollen Aktivität ausgestellt.
Tel.: +41 91 985 28 28
Fax: +41 91 985 28 29
email: info@montesansalvatore.ch
Bereits im Jahr 1200 bestiegen Pilger den Berggipfel zu Fuss, um dem Sohn Gottes die Ehre zu erweisen,
der nach einer alten Legende bei seiner Auffahrt in den Himmel hier kurz Rast gemacht haben soll.